Bereit für den Gastrosommer 2020

Es ist so weit, der Gastrosommer und unser Nachtleben kommen langsam aber sicher wieder in Schwung. Die Stadt beginnt zu leben und das Gastgewerbe kann endlich ein wenig aufatmen. Die Bedingungen sind aber weiterhin sehr schwierig. Nicht überall können Mindestabstände eingehalten oder Hygienekonzepte durchgesetzt werden. Deshalb forderten Vertreter des gesamten politischen Spektrums vor einiger Zeit den Gastrosommer 2020. Die Jungfreisinnigen Stadt Bern wollen nun aber noch einen Schritt weitergehen und fordern ein kreatives Umdenken, um den Gastrosommer 2020 zu ermöglichen.

Bern ist seit einiger Zeit wieder in Aufbruchstimmung. Dank den neusten Lockerungen sind Bar- und Restaurantbesuche wieder möglich. Dementsprechend gross ist auch der Andrang auf die verschiedenen Lokalitäten. Dieser Ansturm kann zum Problem werden. Denn vielerorts ist es nicht möglich die Hygienemassnahmen des Bundes und die Schutzkonzepte der Branche umzusetzen.

Kreative Ideen in schwierigen Zeiten

Die Jungfreisinnigen Stadt Bern wollen aus Platzgründen darum noch einen Schritt weitergehen. Denn besondere Zeiten erfordern besondere Massnahmen. So hat, bereits am Anfang der Lockerungsmassnahmen, das Regierungsstatthalteramt des Kantons Bern verfügt, dass die Betreiber von Restaurants und Bars ihre Aussenbewirtungsflächen vorübergehend ohne Baubewilligung vergrössern dürfen. Dieser Entscheid ist ein Schritt in die richtige Richtung, allerdings noch nicht genug. Aus diesem Grund haben wir unsere Forderungen in dieser Medienmitteilung zusammengetragen:

  • Die Altstadt soll vorübergehend ab dem Hirschengraben für den motorisierten Individualverkehr gesperrt werden. Dieser neue Platz wird 1:1 dem Gewerbe zur Verfügung gestellt. Die Stadt erteilt (Bau-)Bewilligungen für Pop-Ups, beteiligt sich aber ausdrücklich nicht an der Verwendung des öffentlichen Raums und lässt den Ideen der Gewerbetreibenden freien Spielraum. Wo eine Sperrung überhaupt nicht möglich ist, sollen vorübergehende Einbahnstrassen zumindest minimal zusätzlichen Platz bieten. Selbstverständlich muss die Zufahrt für Blaulichtorganisationen, ÖV und das Geawerbe zu jederzeit gewährleistet sein. Busse sollen aber, wenn immer möglich, umgeleitet werden.
  • Weiter sollen die besten Plätze (zum Beispiel der Bahnhofplatz) in Form eines Ideenwettbewerbs vergeben werden. Daran können alle Betriebe teilnehmen und das beste Konzept oder die innovativste Idee werden schlussendlich von einer Jury ausgewählt. Von diesem zusätzlichen Platz sollen insbesondere die Betreiber der Kellerlokale profitieren, welche besonders unter den Hygienevorschriften und den damit verbundenen tieferen Kapazitäten leiden.

Medienmitteilung 09.06.2020

  • Der Bahnhofplatz muss ausdrücklich erwähnt werden. Er spielt, mit entsprechender Umleitung des Individualverkehrs, eine zentrale Rolle in unserer Umnutzungsidee. Verschiedene politische Kreise spielen schon länger mit dem Gedanken, den Bahnhofplatz für den MIV zu sperren. Jetzt ist der Moment gekommen, um diese Ideen aus der Not heraus einem realen Test zu unterziehen. Bei einem erfolgreichen Verlauf kann ein Verkehrsberuhigungskonzept für eine längere Zeit zur Realität werden. Wenn der Verkehr in den Quartieren demnach zunimmt, dann muss diese Idee poli- tisch endgültig begraben werden.
  • Zudem fordern wir, dass die Polizeistunde umgehend aufgehoben wird, damit die Gastrobetriebe ihren Rückstand aufholen können. Der Gemeinderat soll sich bei Kanton und Bund entsprechend einsetzen. Die Polizeistunde ist ein Modell aus längst vergangenen Zeiten und behindert die Betriebe in diesen schwierigen Zeiten zusätzlich. Auch epidemiologisch ist es ein offensichtliches Unding, wenn alle Besucher zur gleichen Zeit auf die Strasse drängen.
  • Der Gastronomie und dem Nachtleben sollen alle öffentlichen Plätze (gegebenenfalls durch Zahlung einer Miete) bis Ende 2021 zur Verfügung gestellt werden, damit sich die Branche entsprechend erholen kann. Mit unseren Ideen wollen wir der Berner Politik einen Denkanstoss für schnelle und unbürokratische Lösungen geben. Denn der Sommer steht vor der Tür und die Zeit rennt. Uns bleibt aber dennoch Zeit, um in diesem Sommer unser eigenes Berner Gastromärchen zu schreiben. Ausserdem musste das Berner Stadtfest aufgrund der Corona-Krise abgesagt werden. Mit unseren Vorschlägen könnte in der Stadt Bern doch noch eine Art von Stadtfest stattfinden, und zwar unter Einhaltung aller Vorschriften.