Fragwürdige Vergabepraxis bei der „Velo-Offensive“
Gemäss einem Artikel im „Bund“ vergab die Verwaltung der Stadt Bern diverse Aufträge im Zusammenhang mit der „Velo-Offensive“ fälschlicherweise freihändig, obwohl eine Ausschreibung nötig gewesen wäre oder zumindest weitere Offerten hätten eingefordert werden müssen.
Aus Sicht der liberalen Jungpartei sind die Praktiken äusserst fragwürdig und besorgniserregend. Fehler bei Vergaben in solchen Grössenordnungen sind mit keinem Personalengpass und schon gar nicht mit mangelnder Sensibilisierung aufgrund fehlender Schulungen zu begründen. Erfahrenen Verwaltungsmitarbeitenden sind die Schwellenwerte und die Praktiken bei Ausschreibungen sehr wohl bekannt. Wir halten es für schlicht unmöglich, dass leitende Angestellte sich dessen nicht bewusst sind. Statt nach dem Eingeständnis einen Fehler begangen zu haben, werden Ausreden und Rechtfertigungen für diese falsche Vorgehensweise gesucht. Frau Wyss nimmt sich mit dem Argument der Unkenntnis über die Vergabesummen vermeintlich aus dem Spiel. Dabei fragen wir uns jedoch, ob eine Gemeinderätin nicht Kenntnis über die Kosten ihres „Vorzeigeprojekts“ haben müsste.
Den jungfreisinnigen stadt bern ist es ein Anliegen, dass die Mitarbeitenden in der Verwaltung sensibilisiert werden auf die Thematik und es ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit und Ausbildung ist, welcher keinesfalls vernachlässigt oder vereinfacht werden darf. Solche Vergabepraxen – sei es nun aus Bequemlichkeit, Nichtwissen oder bösem Willen – müssen in Zukunft unterbunden werden. Wir begrüssen den Entscheid der Stadtregierung eine direktionsübergreifende Arbeitsgruppe einzusetzen.
Bern, Mittwoch, 29. März 2017
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