Die Einwohner der Gemeinde Ostermundigen und der Stadt Bern haben sich dazu entschieden, gemeinsam ein Gemeinwesen zu schaffen – eine grössere Stadt Bern. Dieses Resultat entspricht zwar nicht der Parole der Jungfreisinnigen Stadt Bern und doch hat die liberale Jungpartei heute gewonnen: Solange jedenfalls, als der Geist der mundiger Verwaltung und Politik erhalten bleibt und das neue Politklima dazu benützt wird, der eingerosteten Stadt Bern den Akku wieder etwas zu laden. Bern wird von Ostermundigen lernen.
Beide Gemeinwesen haben sich dazu entschieden, den Fusionsvertrag zu unterschreiben. Die Jungfreisinnigen sind ob des Votums – insbesondere dessen der Mundiger – etwas überrascht, haben sich doch die Regierungsparteien in der Stadt Bern nicht gerade begrüssend verhalten. Lena Skoko, Co-Präsidentin der Jungfreisinnigen Stadt Bern sagt dazu: «Ich denke nicht, dass den Mundigern bewusst ist, dass das Versprechen von tieferen Steuern höchstens kurzfristig eingehalten werden kann. Der Stadtrat in Bern wird nun auch das von Mundigern erwirtschaftete Geld aus dem Fenster werfen. Dass die Ostermundiger nicht schlechter gestellt werden, wird eines der jungfreisinnigen Anliegen in der neuen Legislatur.»
Umso mehr begrüssen die Jungfreisinnigen Stadt Bern die liberalen Menschen aus Ostermundigen mit grosser Freude und offenen Armen, «seien doch sehr talentierte, liberale Politikerinnen und Politiker dabei, dessen Worte in den Lauben der Stadt Bern nicht ungehört verbleiben werden. Die Jungfreisinnigen werden ihr Bestes geben, dass viele junge Menschen aus Ostermundigen für die nächsten Stadtratswahlen kandidieren werden, damit diese anständig repräsentiert seien.», ergänzt Skoko.
Die Stadt Bern, inklusive der Verwaltung und der Politik, soll die grössere Stadt nun als Chance nutzen: Ostermundigen bringt viel Know-How mit, wie mit beschränkten Ressourcen ein möglichst hoher Nutzen erreicht werden kann: Die Stadt Bern, deren Ressourcen jährlich steigen und trotzdem keine Kontrolle über die Ausgaben besitzt, kann von den Ostermundigern erheblich lernen und so für die effiziente Verwaltung eine Vorzeigestadt werden. Vize-Präsidentin Annina Schmid sagt dazu: «Während in der Stadt viel diskutiert und dann doch nicht entschieden wird und also für die Schützenmatte gefühlt 14 Mitwirkungsprojekte durchgeführt werden, um am Schluss einige Bäumli zu pflanzen, entwickelt Ostermundigen Raum für Menschen, Gewerbe und Kultur. Wenn das kein Vorbild sein soll, dann wird die Stadt Bern in 25 Jahren zum Glück zwar als Unesco-Weltkulturerbe, aber eben auch als bloss rückwärtsgerichtet daherkommen.»
Weiter ist es der liberalen Jungpartei wichtig, dass die neue Stadt nicht als verfehltes Argument für politische Vorstösse benutzt wird. Loris Urwyler, Co-Präsident meint dazu: «Zwar wächst die Stadtberner Bevölkerung nun um diejenige der Ostermundiger. Das darf aber nicht zur Folge haben, dass die Verwaltung ausgebaut wird – insbesondere nicht, indem die Anzahl Sitze im Gemeinderat erhöht oder Stellen doppelt besetzt werden.» Mithin pochen die Jungfreisinnigen auf einen Effizienzgewinn durch die Fusion. Zudem ist es der liberalen Jungpartei wichtig, dass die Stadt Bern zeitgemässe Arbeitsbedingungen schafft mit entsprechenden Rechten und Pflichten. So soll die Allgemeinheit nicht mehr weiter den städtischen Büroangestellten eine Frühpension finanzieren müssen: Zum Beispiel tritt Gemeinderat Aebersold nach 29 Berufsjahren in den Ruhestand, während ein Bauarbeiter nach derselben Anzahl Berufsjahre mindestens noch 15 Jahre arbeiten geht, bis er seine verdiente Pension antreten kann. Die Fusion soll dazu genutzt werden, diesen alten Zopf abzuschneiden; die Arbeitsbedingungen der Berner Angestellten sollen denjenigen der Ostermundiger Angestellten angeglichen werden und nicht umgekehrt.
Für Rückfragen:
Loris Urwyler, 079 608 55 66
Lena Skoko, 079 103 68 61