Irrsinnige Einsprachen beenden die Zwischennutzung der «Schütz»

Die Einsprache; die fünfte Landessprache der Schweiz. In der Stadt Bern scheint es gerade so, als wäre es die erste Landesprache. Aufgrund diverser irrsinniger Einsprachen vom gegenüberliegenden Aaren-Ufer beendet der Verein Platzkultur die Zwischennutzung der «Schütz». Das bedeutet, dass bereits wieder ein Projekt durch Einsprachen in die Knie gezwungen wird.

Die Einsprecher zur Zwischennutzung der Schützenmatt begehen einen schweren Fehler. Denn durch die Verhinderung der kulturellen Nutzung der Schützenmatt öffnen sich wieder Tür und Tor für einen menschenleeren Platz, der von Kriminalität und Drogenhandel dominiert wird. Die Stadt Bern sucht zwar (lobenswert) nach einer neuen Lösung. Leider hat sich in der Stadt Bern aber in den letzten Jahren eine katastrophale Kultur des Einsprechens breit gemacht. Aufgrund dieser Situation wird es für die Stadt äusserst schwierig werden ein Projekt zu finden, welches nicht mit Einsprachen eingedeckt wird.

Die Schützenmatt ist ein klarer Brennpunkt in der Stadt Bern. Die systematische Ablehnung gegenüber Projekten, welche sich zum Ziel gesetzt haben die aktuelle Situation zu verbessern, ist aber zweifelsfrei eine fatal falsche Entscheidung. Bei dieser Entwicklung spielen die BewohnerInnen des Altenberg Quartiers eine zentrale Rolle. Durch ihre Einsprachen sind sie verantwortlich für die aktuelle, einer Hauptstadt unwürdigen Situation.

Jetzt sind Stadtrat und Gemeinderat gleichermassen gefordert. Es gilt eine rasche Lösung für dieses unsägliche Problem zu finden. So fordern wir zum Beispiel klare Zonen, in denen Lärm und Leben in den Abendstunden, und zwar mit einem Minimum an Einschränkungen, stattfinden darf. Aus unserer Sicht liegt diese Zone im Perimeter von zwei Kilometern rund um den Bahnhof Bern. Es darf in Zukunft nicht mehr passieren, dass einige wenige Einsprachen ein breit abgestütztes Projekt verhindern. Dabei sollen Partikularinteressen nicht immer über die Interessen der grossen Masse gestellt werden.

Die Jungfreisinnigen Stadt Bern danken dem Verein Platzkultur für ihr Engagement, das in diesem Projekt steckt. Eure Enttäuschung und Resignation können wir gut nachvollziehen und auch teilen. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die BetreiberInnen nach Lösungen mit den Anwohnern gesucht haben und ihnen auch entsprechend entgegengekommen sind. Für eine Bundesstadt ist es sehr bedenklich, dass diese Bemühungen erfolglos geblieben sind. Bern ist eine Kulturhauptstadt, die sich durch ihre Vielfältigkeit und ihr Leben auszeichnet. Eine Kultur des Einsprechens gefährdet die DNA der Stadt Bern und dagegen müssen wir uns mit aller Deutlichkeit wehren!